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Warum ist es ein Problem wenn die Ozeane durch die Aufnahme von CO2 saurer werden?
Jahr für Jahr nimmt der Ozean etwa ein Viertel des menschengemachten Kohlendioxids auf (#1). Damit mindert er zwar den zusätzlichen Treibhauseffekt, allerdings zu einem hohen Preis. Denn das sich anreichernde Kohlendioxid reagiert mit dem Meerwasser zu Kohlensäure und lässt das Meer allmählich versauern (#2). Ein Phänomen, dass man Ozeanversauerung nennt.
Seit Beginn der Industrialisierung ist der Säuregehalt des Meerwassers um 30% gestiegen. Und dies wiederum hat erhebliche Konsequenzen für das Leben im Meer. Insbesondere für all diejenigen Organismen, die ihre Schalen und Skelette aus Kalk bilden (#3). Das betrifft nicht nur Korallen, Muscheln, Schnecken, und Stachelhäuter wie Seeigel und Seesterne, auch im Plankton bilden viele Kleinstlebewesen ihre Schalen aus Kalk. Ozeanversauerung führt dazu, dass das im Wasser gelöste Karbonat, der Baustoff für Kalk, allmählich weniger wird und die Kalkbildung damit immer aufwändiger (#4).
Viele Kalkbildner werden bei fortschreitender Ozeanversauerung ihre angestammte Nische im Ökosystem nicht mehr behaupten können (#5). Damit verarmt nicht nur die Artenvielfalt, auch die Funktion der Ökosysteme ändert sich – und am Ende der Kette auch die lebenswichtigen Dienstleistungen, die wir Menschen vom Ozean beziehen (#6).